Die meisten Rezensionen gehen genaustens ins Detail, was den Funktionsumfang angeht. Daher beschränke ich mich auf die Pros und Cons gegenüber meinem Vorgängergerät. Der Vollautomat ersetzt eine in die Jahre gekommene und leckende Delonghi ESAM 3000 Magnifica. Es wäre auch wieder fast daselbe Gerät geworden, wenn die Saeco nicht noch ein paar nützliche Zusatzfunktionen im Ärmel hätte:
1) Cappuccino auf Knopfdruck ohne manuelles Milchaufschäumen: der Milchbehälter wird eingeclipst, und mit einem Knopfdruck wird automatisch erst die Milch aufgeschäumt, und anschließend eine Portion Kaffee zubereitet. Nach dem Aufschäumen müssen nicht wie üblich diverse Düsen gereinigt werden - der Aufwand ist minimal, und der Milchbehälter kann bei H-Milch ruhig ein paar Tage im Kühlschrank verbleiben.
2) Die verschiedenen Kaffeeeinstellungen lassen sich intuitiv programmieren - dazu wird die Zubereitung im Memory-Modus gestartet, und bei der korrekten Menge abgebrochen. Diese Menge ist dann einprogrammiert. Die Menge an Kaffeepulver kann direkt im Hauptmenü geändert werden, die Brühtemperatur in den Einstellungen, der Mahlgrad über einen mitgelieferten Stift. Da ich persönlich meinen Kaffee sehr stark bevorzuge, beziehe ich zwei Portionen "normalen" Kaffee durch zweimaliges Drücken der Taste - dies ist so abgestimmt, dass es in der Menge einem Kaffeebecher entspricht. Der Kaffee schmeckt dabei intensiv, aber nicht bitter. Auch die Menge an Milchschaum kann ähnlich programmier werden.
3) Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten ist die Brüheinheit einfach zugänglich. In diesem Aspekt versagen selbst teure Geräte (ich sage nur "Jura"), und verlangen die regelmäßige Reinigung mit Enzym-Reinigungstabletten. Bei der Saeco kann die Brüheinheit einfach entnommen und gereinigt werden.
4) Die Tropfschale hat die Fläche des gesamten Vollautomaten, d.h. im Gegensatz zur Delonghi landet jeglicher Trester entweder im Tresterbehälter oder in der Tropfschale. Unzugängliche Stellen mit der Zahnbürste schrubben kann man sich sparen. Möglicherweise leckendes Wasser aus dem Frischwasserbehälter wird auch in einer Schale aufgefangen. Die Tropfschale ist allerdings recht niedrig. Nach einigen Ein-/Ausschaltzyklen, bei denen die Maschine automatisch spült und somit die Schale füllt, sollte man den Schwimmer der Tropfschale im Auge behalten. Steht die Maschine nicht 100%ig eben, kann diese sogar überlaufen, ohne dass der Schwimmer dies angekündigt hätte.
5) Die Kaffeeausgabe sitzt sehr hoch, so dass neben hohen Tassen/Bechern auch Cappuccino-Gläser darunter passen. Die Kaffeausgabe kann nach unten hin ausgezogen werden, so dass der Kaffee bei der Ausgabe in eine niedrige Tasse nicht herumspritzt.
6) Die Maschine heizt beim Einschalten ausgesprochen schnell auf, so dass diese auch direkt nach Kaffeeausgabe wieder ausgeschalten werden kann.
Es sei gesagt, dass die Maschine mit der geringen Wasser-, Bohnen- und Tresterkapazität nur für kleine Privathaushalte geeignet ist. Im Büro oder im Gewerbe hat die Maschine eigentlich nichts zu suchen. Der Kaffee wird zwar schnell zubereitet, mehr als ein paar Tassen pro Tag würde ich dem Gerät aber nicht zumuten wollen.
Alles in allem eine Qualitative Verbesserung. Der Kaffee schmeckt auch bei günstigen Bohnen gut, insbesondere wenn enthärtetes Wasser benutzt wird, und der Milchaufschäumer rundet das Ganze sinnvoll ab. Auch wer kein Fan von Kaffee ist, kann mit dem Milchschaum hervorragend Kakao zubereiten, oder mit der Heißwasserausgabe Tee.
Einziger Wermutstropfen: ein solider Kaffeevollautomat, der Jahre seinen Dienst tut, ist auch bereits für 250 EUR zu haben. Da tut die Entscheidung, gut 400 EUR zu investieren, doch ein klein wenig weh.
| Marke | Saeco |
|---|---|
| Modellnummer | HD8763/01 |
| Farbe | Schwarz |
| Produktabmessungen | 42,9 x 21,5 x 33 cm; 7 Kilogramm |
| Volumen | 1,8 Liter |
| Spannung | 230 Volt |
| Maximaler Dampfdruck | 15 Bar |
| Weitere Spezifikationen | Milchaufschäumer, Timer, Wasserfilter, intergrierte Kaffeemühle |
| Artikelgewicht | 7 Kilograms |
